„NUR BOŠNJAKA NA ZAPADU“

authentische Darstellung des bosnisch-herzegowinischen Komponisten von 1992. bis 2015 

-Warum Bosniaken Nur im Westen? –

Ja, genau so! Stolz, ganz besonnen, mit mehrlinigem Musik-System, musikalisch geformten Motiven, welche Elend, „Angst“, Ohnmacht und Macht, Anpassung, Kampf, Stolz und Sieg zeigen, möchte ich die Authentizität des genannten Zeitraums aufzeigen!
„Kampf“, aber nein! Nicht den Kampf, den Weltherrscher praktizieren, sondern den Kampf zur Darstellung meiner Entstehungsgeschichte, des Überlebens, sowie der Entwicklung und Integration in irgendeiner Gesellschaft, dabei sich selbst den Bosniaken (mein umma) nicht vergessend! Auf ungewöhnliche Weise, mit Worten der Musik, will ich die Behauptungen böser Zungen revidieren, Lügen (Unwahrheiten), welche auf falsche Weise die Religion und Nation, der ich zugehöre, darstellen wollen.

- Beschreibung des Werks -

Traurig, betend, beginne ich das Thema, welches eigentlich die wahre Begleiterin des Jahres 1992 gewesen ist! Sie ist zusammengesetzt aus dem Hauptthema (A), mit Angst und Unverständnis für die momentan herrschende Situation beladen.
-(a)- alles ist wie im Nebel, Angst vor Beschuss, Feuer, Kreischen, Geschrei und vor allem Angst um das Kind, das ich im Schoße wiege und dabei zu Gott bete, mich zur meist realistischen Option zu lenken.
Das Thema trägt die Solo- Flaute vor, umrandet von mystischem Begleitton!
Im Thema (A) erstelle ich einen kurzen beweglichen Teil (b), als ich beschloss, mein Kind und meine Ehefrau aus der Hölle wegzubringen, mit der Absicht zurückzukehren um den Brüdern, Schwestern, Müttern, Vätern, Freunden, Nachbarn und Bürgern zu helfen! Mit der Ankunft im (un)bekannten Land im Westen (Deutschland), meldete sich die Angst bei mir zurück mit Heimweh nach meinem Geburtsort, nicht daran denkend, dass mein Aufenthalt bis zum heutigen Tage andauern würde!
Bald schon waren alle Zugänge in meine Heimatstadt versperrt, so dass ich beschloss zum Anfangsthema (a1), welches die Traurigkeit im Fremden Land wiederholen lässt, zurückzukehren. Aber die Traurigkeit bringt nichts, so ging ich weiter, aber...
 
(B) Das zweite Thema führt mich kopflos, hetzend, suchend, aber selbst nicht wissend wonach?! Die Flaute mit dem Streichquartett pulsiert, genau wie mein Herz, zu einer Hälfte in Bosnien, zur anderen Hälfte im Westen.
Umrahmt von europäischem Begleitton, welcher den Menschen zur Gefühlslosigkeit treibt – „europäischer Standard“!
Nicht aufgebend, mit höchstem Respekt für das Umfeld und die europäischen Gewohnheiten, gewann ich Selbstbewusstsein, drängte ich mich mit charakteristischem Gefühl in die Kunst, welcher ich zugehöre und ging über vom aufgebrachten Kopflosen (B) in den Teil (C)!
Meine Gedanken schwimmen im bergigen Balkan und die Flaute bringt die einzigartige Thematik mit welcher auf ungewöhnliche und modernisierte Art ich die klassische prowestliche Gesamtheit mit dem vom Balkan verschmelze!
Es ist ein schönes Gefühl, wenn man es schafft Ungleiches zu Einem zu verschmelzen und dies  keinen stört! Durch die Entwicklung des Teils (C) und die gesamte Darstellung des Ungleichen genießend, näherte ich mich dem Schlussteil der Komposition.
Ich bringe Neues, jedoch keinen neuen (D) Teil. Im Gegenteil, ich nehme das Anfangsthema (a), welche gezeichnet war durch Angst und Verlangen, wandle es um von Moll auf Dur und orchestriere es mit siegessicherem Stolz, ihm den Begleitton der Hymne gebend. Dies wäre Teil (a1), welcher den Stolz des Bestehens und den Sieg, geprägt aus gegenseitigem Anerkenntnis zweier Kulturen, Eurobalkanisierung auf höchster kultureller Stufe, zeigt.


Jasmin Osmanagić
01.2015 (Stuttgart)

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